Süß sein ist ihre Aufgabe

Immer wieder hört oder liegt man etwas von einer Beziehung, bei der sie als Sugarbabe bezeichnet wird. Doch was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? Wir wollen versuchen, dem Phänomen ein wenig auf die Spur zu kommen.

Herkunft des Begriffs

Sugar ist das englische Wort für Zucker. Damit ist schon mal klar, dass es sich beim Sugarbabe um etwas Süßes handelt. Mit Babe, einem anderen Ausdruck für Baby, bezeichnen englischsprachige Männer oft ihre Freundin. Somit handelt es sich bei Sugarbabe um eine besonders süße und niedliche Freundin. Damit ist klar, worum es sich dem Wortsinn nach dreht. Doch was zeichnet eine solche Freundin vor anderen Freundinnen aus?

Besonderheit

Das Besondere eines solchen Zuckerbabies im Vergleich zu einer normalen Liebesbeziehung wird deutlicher, wenn wir uns den anderen Part in einer solchen Beziehung anschauen. Das ist der Sugardaddy. Auch hier hilft unser Schulenglisch weiter, denn Daddy die gängige Anrede für den Herrn Vater, also Paps oder Papa. Und der englische Zucker in seinem Namen weist darauf hin, dass er der Freund eben einer Sugarbabe ist. Dabei geht es nicht um eine verwandtschaftliche Beziehung. Aber wie in einer Vater-Tochter-Beziehung ist es auch in der Sugar-Beziehung so, dass der Daddy deutlich älter als das Babe. Wem nun Bilder von gut situierten grau-melierten älteren Herren in den Sinn kommen, die sich mit einer hübschen und deutlich jüngeren Frau zeigen, der sieht eine solche Beziehung zwischen Sugarbabe und -daddy vor sich.

Symbiotische Beziehung zwischen Mann und Frau

Wer sich nun fragt, wer denn in einer solchen Beziehung profitiert, ist vielleicht von der Antwort überrascht. Denn in aller Regel ziehen beide ihre ganz eigenen Vorteile aus der zuckersüßen Verbindung. Der männliche Part schmückt sich mit einer jungen, hübschen Frau. Das schmeichelt vor allem seinem Ego. Außerdem beweist er damit seiner Umwelt, dass er nicht zum „alten Eisen“ gehört. Denn man(n) muss ja wohl ein ganz besonderer Kerl sein, wenn man auch im hohen Alter noch eine solche Schönheit an seiner Seite hat. Sie dagegen, noch jung und damit oft auch noch nicht gut situiert, gewinnt oft materiell. Denn trotz seines Selbstbildes nimmt der Sugardaddy oft nur dank seines Portemonnaies diese Rolle ein. Er entführt seine Sugarbabe in Restaurants, die sie sich nicht leisten kann. Er verwöhnt sie mit Geschenken, wie Schmuck und einer tollen Garderobe. Damit wertet er nicht nur ihre Schönheit auf, sondern erkauft sich quasi auch ihr Wohlwollen, oft auch inklusive sexueller Gefälligkeiten.

Fazit: Ausnutzen auf Gegenseitigkeit

Auch wenn eine Beziehung zwischen Sugarbabe und Sugardaddy von der Umgebung oft belächelt wird, sollte man sie als das akzeptieren, was sie ist. Denn auf der einen Seite nutzt er sie (vielleicht auch sexuell) aus. Auf der anderen Seite nutzt sie aber auch ihn und seine Großzügigkeit aus. Nüchtern betrachtet handelt es sich also um eine reine Geschäftsbeziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen. Und solange beide davon profitieren, ist daran auch nichts auszusetzen.

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